Jean-Baptiste Adamsberg verfängt sich in einem Spinnennetz und wird fast allein gelassen - ein großartiger neuer Fall mit der Brigade Criminelle des 21. Pariser Arrondissements. (DR) Wenn die Brigade Criminelle des 21. Pariser Arrondissements dahinschlingert, kommt Jean-Baptiste Adamsberg, löst auf wenigen Seiten einen Mordfall schnell und beendet wie nebenbei die sexuelle Belästigung einer Kollegin effektiv und diskret. Um sich dann umso heftiger im Netz einer Spinne zu verfangen: Im Süden Frankreichs sind ein paar alte Männer gestorben, angeblich durch den Biss der Einsiedlerspinne, was praktisch unmöglich ist. Erste Nachforschungen ergeben, dass alle Toten im selben Waisenhaus in Nimes aufgewachsen sind… Seit 1991 lässt Fred Vargas ihren Kommissar auf der Suche nach Tätern oft wie schlafwandelnd durch Geschichte und Mythologie treiben. Dieses Mal ist die Spur so dünn und die Ahnung Adamsbergs so ungreifbar, dass ein Teil der Brigade ihm die Gefolgschaft verweigert. Das ist - neben der klug konstruierten Geschichte, der aufmerksame LeserInnen allerdings frühzeitig auf die Spur kommen können - ein wunderbares Szenario und sorgt für so viel Spannung wie Unterhaltung. Die Brigade ist an sich eine großartige Figur und in allen Einzelteilen liebenswert skurril: Der dicke Kater etwa, der auf dem Kopierer lebt und zur Fütterung getragen werden muss, Mercadet, der zwischendurch seine Hypersomnie ausschläft, Voisnet, diesmal mit einem übel riechenden Muränenkopf unterm Schreibtisch, oder die große Retancourt, die hier zur Hochform aufläuft. Fred Vargas Krimis zählen in ihrer Eigenart zu den besten der Gegenwart, auch der neue bietet ein großartiges und hochintellligentes Lesevergnügen. Für alle Bestände.
Personen: Vargas, Fred Schwarze, Waltraud
SL Varg
Vargas, Fred:
¬Der¬ Zorn der Einsiedlerin : Kriminalroman / Fred Vargas. Aus dem Franz. von Waltraud Schwarze. - München : Limes, 2018. - 508 S.
ISBN 978-3-8090-2693-8 fest geb. : ca. € 23,70
Schöne Literatur - Buch