Taktisches Lege- und Zugspiel im Dschungelumfeld für 2-4 Expeditionsteilnehmer ab 8 Jahren. Nominiert zum "Spiel des Jahres 2016". (SP) Wir müssen uns als Expeditionsteilnehmer einen Weg durch den Dschungel bahnen und wollen mit unseren vier Forschern möglichst viele Schätze sammeln und als Erster die passenden Tempel erreichen. - Vor jedem Spieler liegen offen 36 nummerierte Dschungelplättchen, nur beim Spieler, der das jeweils nächste Plättchen zieht, liegen diese verdeckt. Sofort kommt von der Spielrunde der Vergleich mit dem Ravensburger-Erfolgsspiel "Take it easy". Tatsächlich ist dieser für eine Komponente des Spiels nicht abwegig: Pro Runde versuchen alle Spieler, dasselbe Plättchen taktisch möglichst klug auf ihrer eigenen Insel zu platzieren. Wird ein Plättchen gezogen, auf dem ein Goldstück oder ein Kristall abgebildet ist, so wird das Plättchen entsprechend belegt, damit diese Schätze in der Zugphase von den Forschern eingesammelt werden können. Und hier kommen wir auch schon zum gravierendsten Unterschied zu "Take it easy": Mit dem Legen allein ist es nicht getan, und so hat jeder Spieler bei jedem Plättchen die Wahl, auf das Legen zu verzichten und stattdessen einen Zug mit einer seiner Spielfiguren auszuführen. Die Zugweite entspricht der Komplexität des Plättchens, weist es zwei Pfadverbindungen aus, nur zwei Felder weit, bei maximal vier Verbindungen vier Felder. Das Spiel endet, sobald entweder alle Dschungelplättchen gelegt wurden oder ein Spieler alle seine Forscher zum entsprechenden Tempel gezogen hat. - Fazit: Der Vergleich mit "Take it easy" greift zu kurz, da zum gleichzeitigen Ablegen auch eine Zug- und Zeitkomponente dazukommt. Es ist daher gute Beobachtung gefragt, welche Wegstrecken die Mitspieler bauen, um die restliche Zeit abschätzen zu können. Andererseits müssen die eigenen Plättchen (v.a. jene mit Schätzen) taktisch klug gelegt werden, um viele Punkte zu sammeln und sich selbst nicht beim Spielzug im Weg zu stehen. Insgesamt ist das Spiel nett, taktisch durchaus knifflig und empfehlenswert für alle Bestände. Die Wahl unter die besten drei Familienspiele des Jahrgangs erscheint mir persönlich etwas zu hoch gegriffen.

---

Personen: Stephan, Claus Dorn, Rüdiger